Behandlung der Bulimie

Die Bulimia nervosa (griechisch βουλιμ?α, boulimía, wörtlich „der Ochsenhunger“, aus βους, „der Ochse“ und λιμ?ς, „der Hunger“) gehört zusammen mit der Magersucht, der Binge-Eating-Disorder und der Esssucht zu den Essstörungen.

Die Betroffenen beschäftigen sich andauernd mit dem Essen, haben eine unwiderstehliche Gier nach Nahrungsmitteln und erliegen den Essattacken, bei denen große Mengen Nahrung in sehr kurzer Zeit konsumiert wird (oft mehrere tausend Kilokalorien). Der Verzehr kann nicht mehr kontrolliert werden. Anschließend werden vermeintlich gewichtsreduzierende Maßnahmen durchgeführt. Häufig Erbrechen, aber auch Missbrauch von Abführmitteln, zeitweise Hungerperioden, Gebrauch von Appetitzüglern, Schilddrüsenpräparaten oder Wassertabletten. Im Vordergrund steht die Furcht davor, dick zu werden. Das Denken an Figur und Körpergewicht gewinnt an übermäßiger Bedeutung und hat einen erheblichen Einfluss auf die Selbstbewertung. In der Vorgeschichte kann auch eine Magersucht vorgekommen sein.

Die Behandlung umfasst die Schritte Entlastung, Einsicht und Umlernen.

ENTLASTUNG

Jahrelang erzählten die Patienten niemanden von ihrer Problematik. Das erstmalige Sprechen über die Bulimie in der Therapie entlastet zunächst und motiviert zu Veränderungen. Mit Ihrer Mithilfe erarbeiten wir Ihre Lebensgeschichte und aktuelle Lebenssituation. Danach können in der tiefenpsychologisch-orientierten Psychotherapie durch unsere Gespräche die Hintergründe der Bulimie herausgefunden werden, z.B.

Chronisch gezügeltes Essverhalten erhöht die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Essanfällen. Der erzwungene Verzicht auf eine Mahlzeit wird durch erhöhte Nahrungsaufnahme ausgeglichen. Durch das permanente Ignorieren von Hungerfühlen und das Erbrechen nach dem Essen werden natürliche Körpersignale (satt, hungrig) nicht mehr wahrgenommen. Anhaltende Diätversuche und Gewichtsverluste führen auch bei nicht Essgestörten zu Bulimieähnlichen Symptomen.

EINSICHT

Der therapeutischer Schwerpunkt liegt in der Bearbeitung des Kreislaufes von verzerrtem Gewichtsideal, gezügeltem Essverhalten und mangelnden alternativen Konfliktbewältigungsstrategien zur Regulierung unangenehmer Gefühle (Angst, Wut, Traurigkeit…) Eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten ist nötig. Angeboten wird die Planung eines strukturierten Esstages sowie die Führung eines Essprotokolls mit dem Erfassen von Stimmungen, Gedanken und Gefühlen im Tagebuch.

UMLERNEN

Wichtiges ZIEL ist die Überwindung der körperlichen Unzufriedenheit und Aufbau eines positiven KÖRPERBILDES!

Zuletzt geändert: 25.3.2009